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Was tun, wenn Du Dich wiedererkennst?
Viele Frauen erleben ab Mitte oder Ende 30 körperliche oder psychische Beschwerden – und ahnen nicht, dass dahinter die beginnende hormonelle Umstellung stecken könnte. Die sogenannte Perimenopause, also die Übergangszeit vor der letzten Periode, ist eine Phase, in der sich die Hormonproduktion allmählich verändert.
Ich selbst bin 37, als ich plötzlich nicht mehr kann.
Ich erleide einen Burnout, werde mit einer mittelgradigen Depression diagnostiziert und bin fast ein Vierteljahr arbeitsunfähig. Ich nehme Antidepressiva, aber meine Symptome bessern sich kaum. Immer wieder äußere ich gegenüber Ärzt:innen meinen Verdacht, dass hormonelle Veränderungen im Spiel sein könnten – doch niemand nimmt ihn ernst. Der Satz, den ich am häufigsten höre: „Sie sind zu jung, Ihr Zyklus ist regelmäßig – das sind nicht die Wechseljahre.“ Erst durch eine privat finanzierte Hormontherapie geht es mir schlagartig besser. Seitdem weiß ich: Die Perimenopause kann früh beginnen – und vieles verändern. Diese Erfahrung lässt mich nicht mehr los und hat mich zur Expertin auf diesem Gebiet gemacht.
Besonders tückisch: Die Beschwerden treten anfangs häufig nur in der zweiten Zyklushälfte auf, aber nicht in jedem Zyklus. So werden sie leicht als stressbedingt, altersbedingt oder psychosomatisch eingeordnet – von der betroffenen Frau selbst, aber leider auch von vielen Ärzt:innen.
Dabei kann ein genauerer Blick viel Klarheit schaffen.
Hier sind häufige – und oft übersehene – Anzeichen, dass Deine Beschwerden mit den Wechseljahren zu tun haben könnten:
Je nach Quelle gibt es bis zu 100 unterschiedliche Symptome der Wechseljahre. Hier sind die gängigsten, die vor allem zu Beginn der Perimenopause auftreten.
Länger, kürzer, stärker oder schwächer – sobald der natürliche Rhythmus ins Wanken gerät, kann das ein erstes Zeichen für hormonelle Veränderungen sein. Gleichzeitig ist ein unregelmäßiger Zyklus nur ein hinreichendes, kein notwendiges Symptom für die Diagnose Perimenopause.
Viele Frauen erleben übermäßig starke oder ungewöhnliche Blutungen – ausgelöst durch hormonelle Dysbalancen, etwa ein Überwiegen von Östrogen bei gleichzeitigem Progesteronmangel.
Nachtschweiß, Hitzewallungen oder eine plötzliche innere Unruhe mitten in der Nacht – das kann ein Hinweis auf sinkende Östrogenspiegel sein.
Viele Frauen erleben Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen – besonders in der zweiten Zyklushälfte. Diese können sich hormonell verstärken oder überhaupt erst entstehen.
Ein- und Durchschlafprobleme gehören zu den häufigsten, aber am wenigsten mit den Wechseljahren in Verbindung gebrachten Symptomen.
Obwohl Du ausreichend schläfst, bleibt das Energielevel niedrig. Das kann an hormonell bedingten Schlafstörungen, aber auch am Einfluss auf den Stoffwechsel liegen.
Gedanken wie durch Nebel, Wortfindungsstörungen oder das Gefühl, den Überblick zu verlieren – auch das kann ein hormoneller Effekt sein.
Eine veränderte Körperzusammensetzung, insbesondere Zunahme im Bauchbereich, kann mit hormonellen Veränderungen zusammenhängen, ohne dass Ernährung oder Bewegung die Ursache wären.
Diese Symptome wirken beängstigend – oft sind sie hormonell bedingt. Dennoch ist eine medizinische Abklärung wichtig, um andere Ursachen auszuschließen.
Situationen, die früher kein Problem waren, lösen plötzlich übermäßige Angst oder sogar Panik aus. Das kann mit der sinkenden Hormonproduktion und ihrer Wirkung auf das Nervensystem zusammenhängen.
Reize werden intensiver wahrgenommen, der Umgang mit Stress gelingt schlechter – eine direkte Folge hormoneller Umstellungen, die die Stressantwort des Körpers beeinflussen können.
Entzündliche Prozesse, diffuse Schmerzen oder Verspannungen, die scheinbar ohne Grund auftauchen, können ebenfalls hormonell mitbedingt sein.
Zunehmende Brustschmerzen in der zweiten Zyklushälfte können ein Zeichen für hormonelle Dysbalancen sein, etwa ein relativer Progesteronmangel bei gleichzeitig erhöhtem Östrogenspiegel. Viele Frauen nehmen die Schmerzen hin oder führen sie auf PMS zurück – dabei können sie ein frühes Symptom der Perimenopause sein.
Ein Satz, den viele Frauen in der Perimenopause sagen. Körper, Psyche, Energie – vieles fühlt sich anders an, ohne dass es dafür eine einfache Erklärung gibt.
Viele Frauen lassen sich durchchecken, von Kopf bis Fuß, ohne dass eine medizinische Ursache gefunden wird. Der hormonelle Kontext wird dabei oft übersehen oder nicht ernst genommen.
Die Ursache für die Vielfalt der Symptome liegt darin, dass Östrogen- und Progesteronrezeptoren im gesamten Körper vorkommen – im Gehirn, in der Haut, im Herz-Kreislauf-System, im Verdauungstrakt, in den Muskeln, im Urogenitaltrakt. Sinkt der Hormonspiegel oder schwankt er stark, kann das also Auswirkungen auf ganz unterschiedliche Organe und Systeme haben.
Deshalb erscheinen viele Beschwerden zunächst „unspezifisch“ – und genau das macht die Perimenopause so schwer zu erkennen. Denn auf den ersten Blick hat Herzrasen wenig mit den Eierstöcken zu tun. Auf den zweiten aber sehr wohl.
-> Hier erfährst Du, wie die Perimenopause bzw. Wechseljahre diagnostiziert werden
Wenn Du mehrere dieser Symptome bei Dir beobachtest – insbesondere, wenn sie zyklisch auftreten oder sich über die Monate verändern – lohnt es sich, gezielt eine:n Ärzt:in mit Erfahrung im Bereich der Perimenopause anzusprechen.
Ein Symptomtagebuch oder ein kurzer Selbstcheck kann Dir helfen, den Überblick zu behalten und Zusammenhänge zu erkennen.
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