Warum die Perimenopause das Risiko für Burnout erhöht


Warum die Perimenopause das Risiko für Burnout erhöht


Warum die Perimenopause das Risiko für Burnout erhöht: Die unterschätzte Gefahr im Arbeitsleben


Inhaltsübersicht:

  • Perimenopause und Burnout: Ein unterschätztes Problem

  • Hormonelle Schwankungen: Ein unterschätzter Stressfaktor

  • Burnout-Prävention: Was Unternehmen tun können

  • Fazit: Burnout-Prävention in der Perimenopause ist essenziell


Die Perimenopause erhöht das Risiko eines Burnouts bei Frauen in dieser Lebensphase erheblich. Unternehmen, die dieses Thema ignorieren, riskieren nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen, sondern auch Einbußen in der Leistung und Produktivität. In diesem Artikel erfährst du, warum die Perimenopause eine besondere Phase Vulnerabilität für Burnout darstellt und wie Awareness, gezieltes Stressmanagement und eine durchdachte Burnout-Prävention Abhilfe schaffen können.

Perimenopause und Burnout: Ein unterschätztes Problem

Die Perimenopause, besser bekannt als die Übergangsphase vor der Menopause, betrifft viele Frauen im beruflichen Alltag. Häufig bleiben die hormonellen Veränderungen unerkannt. Tatsächlich ist nur eine von 10 Frauen in der Lage, ihre Symptome eindeutig der Perimenopause zuzuordnen[1] .

Eine wesentliche Herausforderung in dieser Phase ist die Überschneidung von Symptomen der Perimenopause mit denen eines Burnouts. Studien zeigen[2], dass:

  • 74% der Frauen geben an, dass sie sich in der Perimenopause am Arbeitsplatz gestresster gefühlt haben.

  • 88% geben an, in der in der Perimenopause an depressiven Verstimmungen zu leiden.

  • 46% der Betroffenen geben an, dass diese Beschwerden ihre Arbeitsfähigkeit erheblich einschränken.

Dr. Kathrin Schaudig, Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft, bestätigt, dass Burnout in dieser Phase häufig fehldiagnostiziert wird[3] . Dies liegt daran, dass Symptome wie Erschöpfung, Reizbarkeit und Konzentrationsprobleme sowohl bei Burnout als auch bei hormonellen Schwankungen auftreten. Während Burnout primär durch beruflichen Stress ausgelöst wird, spielen in der Perimenopause hormonelle Veränderungen eine entscheidende Rolle.

Hormonelle Schwankungen: Ein unterschätzter Stressfaktor

Wie Hormone das Gehirn beeinflussen

Hormone wie Östrogen und Progesteron haben einen tiefgreifenden Einfluss auf das Gehirn. Sie regulieren wichtige Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin, die für Stimmung, Energie und Konzentration verantwortlich sind. Wenn die Hormonspiegel in der Perimenopause schwanken, kann dies erhebliche Auswirkungen auf das emotionale und kognitive Wohlbefinden haben.

Laut einer Studie[4] gibt es Hinweise darauf, dass Frauen unterschiedlich stark auf diese Schwankungen reagieren :

  • 61% der Frauen reagieren kaum auf hormonelle Veränderungen.

  • 12% reagieren stark auf steigende Hormonspiegel.

  • 7% reagieren sensibel auf abfallende Hormonlevel.

  • 20% sind empfindlich gegenüber sowohl steigenden als auch fallenden Werten.

Hormonschwankungen als Stressauslöser

Hormonschwankungen in der Perimenopause setzen oft den ersten Stressimpuls. Kommen zusätzliche Belastungen im Job hinzu – sei es durch hohe Arbeitsanforderungen oder fehlendes Verständnis seitens der Führung –, kann dies die Gefahr eines Burnouts drastisch erhöhen.

Frauen, die vor der Perimenopause anspruchsvolle Aufgaben problemlos bewältigt haben, erleben plötzlich, dass selbst moderate Herausforderungen überwältigend werden. Der Grund: Der Körper ist bereits durch die hormonellen Umstellungen in einem dauerhaften Stressmodus, wodurch zusätzliche Belastungen schnell zu einem Erschöpfungssyndrom führen können.

Burnout-Prävention: Was Unternehmen tun können

1. Sensibilisierung im HR-Bereich

Unternehmen und ihre HR-Abteilungen müssen sich der besonderen Herausforderungen bewusst sein, die die Perimenopause für viele Mitarbeiterinnen mit sich bringt. Durch gezielte Sensibilisierungsschulungen für Führungskräfte und Personalverantwortliche kann das Thema enttabuisiert und betroffene Frauen frühzeitig unterstützt werden.

2. Flexible Arbeitsmodelle und Stressmanagement

Ein wichtiger Teil der Burnout-Prävention besteht darin, betroffenen Frauen Flexibilität am Arbeitsplatz zu bieten. Dazu gehören:

  • Flexible Arbeitszeiten, die es ermöglichen, den Tagesablauf an individuelle körperliche und psychische Schwankungen anzupassen.

  • Homeoffice-Optionen, um in belastenden Phasen den Arbeitsplatz auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden zu können.

Zudem sollten Unternehmen Stressmanagement-Programme und gezielte Gesundheitsangebote anbieten. Programme wie Achtsamkeitstraining, Coaching und betriebliche Gesundheitsförderung können helfen, Stress frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen.

3. Unterstützung durch Gesundheits-Coachings

Individuelle Coachings, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen in der Perimenopause zugeschnitten sind, können helfen, das Stresslevel zu reduzieren und Burnout vorzubeugen. Durch diese Maßnahmen werden nicht nur Krankheitsausfälle reduziert, sondern auch die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen gesteigert.

Gerade bei Coaching für mentale Herausforderungen empfiehlt es sich, diese als anonymes Beratungsangebot anzubieten. Dies reduziert aufgrund der immer noch vorherrschenden Stigmatisierung mentaler Krankheiten und der Perimenopause die Hemmschwelle, das Coaching anzufragen und anzunehmen.

Fazit: Burnout-Prävention in der Perimenopause ist essenziell

Die Perimenopause stellt eine besondere Herausforderung dar, da die hormonellen Schwankungen die Stressbewältigung erschweren und so die Gefahr eines Burnouts deutlich erhöhen können. Unternehmen, die sich dieses Themas annehmen, bieten nicht nur ihren Mitarbeiterinnen wertvolle Unterstützung, sondern investieren langfristig in ihre Produktivität und Gesundheit.

Durch Awareness für die Perimenopause am Arbeitsplatz und gezielte Maßnahmen zur Burnout-Prävention und Stressmanagement können Unternehmen die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen fördern und sich als fortschrittliche Arbeitgeber positionieren.




Quellen:

[1] W I LD N U T R I T ION + T H E F U T U R E L ABOR ATORY (2023): The Future of Perimenopause: Reclaiming a pivotal life stage for the next generation

[2] Andrea Rumler, Julia Memmert (2024): MenoSupport, Ergebnisse der ersten deutschlandweiten Befragung zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz

[3] Podcast Hormongesteuert (2024): #1 Wechseljahre: Von Fehldiagnosen und Unwissen, MDR.

[4] Gordon, J.L. et al. (2020): Mood sensitivity to estradiol predicts depressive symptoms in the menopause transition. Psychological Medicine, [online] 51(10), pp.1733–1741. doi:https://doi.org/10.1017/s0033291720000483.