Männer und ihre Schlüsselrolle für den wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz


Männer und ihre Schlüsselrolle für den wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz

Männer und ihre Schlüsselrolle für den wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz

Inhaltsübersicht:

  • Warum Männer eine Schlüsselrolle für wechseljahresfreundliche Arbeitsplätze spielen

  • Warum Männer im Unternehmen die „Sponsorship-Lücke“ schließen können

  • Drei Strategien, um Männer für einen wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz zu gewinnen

  • Führungskräfte durch konkrete Ziele und Maßnahmen auf Frauenförderung ausrichten

  • Fazit: Männer als wertvolle Allies für einen wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz

Männer haben eine entscheidende Funktion dabei, Frauen in ihrer Karriere zu unterstützen und eine inklusivere Arbeitswelt zu schaffen. In immer noch viel zu vielen Unternehmen sind vorwiegend Männer in Führungspositionen. Ihre Unterstützung ist daher unverzichtbar, um wirklichen Fortschritt zu ermöglichen. Dies gilt besonders für den Aufbau eines wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatzes – ein Thema, das oft als „Frauenthema“ abgetan wird, jedoch alle im Unternehmen betrifft.

Wechseljahre am Arbeitsplatz anzuerkennen und zu unterstützen, wirkt sich positiv auf die gesamte Belegschaft aus. Dies gilt für die betroffenen Frauen genauso wie für ihre männlichen Kollegen. Hier erfährst Du, wie Unternehmen mit der aktiven Unterstützung von Männern im Team eine nachhaltige Veränderung schaffen können.

Warum Männer im Unternehmen die „Sponsorship-Lücke“ schließen können

Oft besteht in Unternehmen eine „Sponsorship-Lücke“ für Frauen – vor allem in den Wechseljahren, in denen ähnlich wie bei Schwangerschaft oder während Kinderbetreuung Unsicherheiten und Herausforderungen auftreten können. Gerade Senior-Level-Männer haben hier eine wertvolle Position: Durch gezielte Förderung können sie Frauen in dieser Lebensphase stärken. Derzeit haben jedoch z.B. nur 15% der Unternehmen formale Programme zur Unterstützung weiblicher Karrieren in den Wechseljahren[1]. Häufig resultiert dies in unbewussten Voreingenommenheiten, die Frauen benachteiligen. Die Ähnlichkeits-Bias, bei der Führungskräfte meist Menschen fördern, die ihnen selbst ähneln, ist ein Beispiel hierfür.

Ein Leitfaden für Unternehmen: Männer als effektive Unterstützer und Sponsoren

  1. Bildung über die Herausforderungen der Wechseljahre
    Unternehmen sollten Männer darin schulen, die Herausforderungen von Frauen, unter anderem auch der Wechseljahre, zu verstehen und anzuerkennen. Ein Bewusstsein darüber, was Frauen in dieser Lebensphase brauchen, hilft, Ängste und Vorurteile abzubauen und die Unterstützung zu fördern.

  2. Förderung diverser Teams
    Männer in Führungspositionen sollten dazu ermutigt werden, Frauen gezielt zu fördern, auch wenn sie sich in anderen Lebensphasen befinden. Sponsorings müssen nicht aufgrund von Gemeinsamkeiten erfolgen – vielmehr kommt es darauf an, wie sie das Unternehmen als Ganzes voranbringen[2].

Drei Strategien, um Männer für einen wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz zu gewinnen

1. Offen kommunizieren, dass der Wechseljahres-freundliche Arbeitsplatz allen zugutekommt

Die meisten Diversitätsinitiativen werden oft als „Frauensache“ kommuniziert, was dazu führen kann, dass Männer den persönlichen Nutzen dieser Maßnahmen nicht sehen. Ein frauen- und wechseljahresfreundlicher Arbeitsplatz hat jedoch klare Vorteile für alle Mitarbeitenden[3]. So können Maßnahmen zur Work-Life-Balance auch für Männer eine wichtige Rolle spielen, denn Stress und Überforderung betreffen alle Geschlechter. Männer profitieren genauso von flexiblen Arbeitszeiten und zusätzlichen Gesundheitsangeboten, die eine ausgeglichene Work-Life-Balance fördern. Ach, und den Ventilator können im Sommer selbstverständlich auch Männer nutzen.

Beispiel: Elternzeit und flexible Arbeitszeiten auch für Männer normalisieren

Unternehmen sollten gleiche Bedingungen für die Pflege von Eltern - ein in der Zeit der Wechseljahre wichtiges Thema - schaffen und eine Kultur etablieren, in der diese Optionen auch von Männern genutzt werden. Dies zeigt den Mitarbeitenden, dass Work-Life-Balance nicht auf bestimmte Gruppen beschränkt ist.

2. Führungskräfte für den Fortschritt aktivieren

Männliche Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle, um Gleichstellung und Inklusion im Unternehmen voranzutreiben. Interessanterweise zeigen Studien, dass viele von ihnen optimistischer sind, was den Status quo betrifft, und weniger wahrnehmen, wie viel noch zu tun ist. Ein zentraler Hebel liegt darin, Senior-Level-Männer über die Datenlage und den noch notwendigen Fortschritt zu informieren[4]. Allein die Tatsache, dass 10% der Frauen in den Wechseljahren ihren Job kündigen, sollte Männer in Führungspositionen hellhörig werden lassen[1].

Wenn diese Führungskräfte dann ihre Unterstützung für wechseljahresfreundliche Maßnahmen zeigen und aktiv kommunizieren, schafft das eine Vorbildfunktion – auch für Männer in früheren Karrierephasen, die dadurch ermutigt werden, sich ebenfalls als Allies für Frauen zu engagieren.

3. Einführung von Allianzen für Allies

Arbeitgeber können „Allies-Gruppen“ etablieren, die gezielt von Männern unterstützt und vorangetrieben werden[4]. Diese Gruppen bieten Männern die Möglichkeit, sich in einem klar strukturierten Rahmen zu engagieren und auf Unternehmensziele abzustimmen. Solche Allies-Gruppen sind nicht nur unterstützend für die betroffenen Frauen, sondern fördern auch den Teamzusammenhalt und tragen zu einer klaren Positionierung des Unternehmens in Sachen Inklusion bei.

4. Führungskräfte durch konkrete Ziele und Maßnahmen auf Frauenförderung ausrichten

Damit die Förderung von Frauen wirklich Wirkung zeigt, ist es wichtig, dass alle Führungskräfte – unabhängig vom Geschlecht – klar auf frauenfördernde Ziele eingeschworen werden. Dazu gehört, dass Ziele zur Frauenförderung in die Zielvereinbarungen und Leistungsbewertungen der Führungskräfte aufgenommen werden. Konkret sollten sie nicht nur klare Ziele verfolgen, sondern auch die nötigen Ressourcen, wie Zeit und Budget, erhalten, um diese erfolgreich umzusetzen. Ebenso wichtig ist ein kontinuierlicher Dialog und regelmäßiges Feedback, damit sie über Fortschritte und mögliche Hindernisse berichten können und gemeinsam Lösungen entwickeln.

In meinem ausführlichen Blog-Artikel erfährst Du mehr über konkrete Maßnahmen und wie Unternehmen Führungskräfte nachhaltig auf Gleichstellungsziele ausrichten können.

Fazit: Männer als wertvolle Allies für einen wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatz

Die Schaffung eines wechseljahresfreundlichen Arbeitsplatzes ist ein Gemeinschaftsprojekt, von dem letztendlich alle profitieren. Männer, die ihre Rolle als Allies und Förderer wahrnehmen, können hier einen erheblichen Unterschied machen – sowohl auf Teamebene als auch im Unternehmen als Ganzes. Führungskräfte und Unternehmen, die Männern aktiv eine Rolle in diesem Wandel zuschreiben, schaffen eine inklusive Kultur, in der jeder Mitarbeitende sein volles Potenzial entfalten kann.

Ein effektives Engagement der männlichen Belegschaft und vor allem der Führungskräfte im Bereich der Menopause-Unterstützung am Arbeitsplatz ist daher kein „Nice-to-have“, sondern eine strategische Notwendigkeit für zukunftsorientierte Unternehmen.



Quellen:

[1] Andrea Rumler, Julia Memmert (2024). MenoSupport, Ergebnisse der ersten deutschlandweiten Befragung zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz.

[2] Hewlett , S. A. (2019). The Sponsor Effect: How to Be a Better Leader by Investing in Others. Harvard Business Review Press.

[3] Harrington, B., Fraone, J.S., Lee, J. and Levey, L. (2016).The New Millennial Dad: Understanding The Paradox of Today’s Fathers. [online] ResearchGate. Available at: https://www.researchgate.net/publication/329950085_The_New_M...'s_Fathers [Accessed 30 Oct. 2024].

[4] HBR Store. (2020). Good Guys: How Men Can Be Better Allies for Women in the Workplace ^ 10341. [online] Available at: https://store.hbr.org/product/good-guys-how-men-can-be-bette... [Accessed 30 Oct. 2024].