Wie Deine Einstellung zu den Wechseljahren Deine (Peri-)Menopause beeinflussen kann


Wie Deine Einstellung zu den Wechseljahren Deine (Peri-)Menopause beeinflussen kann

Wie Deine Einstellung zu den Wechseljahren Deine (Peri-)Menopause beeinflussen kann

Inhaltsübersicht

  • Die Macht der Wahrnehmung: Gesellschaftliche Einflüsse auf die Wechseljahre
  • Ein negatives Umfeld und Mindset verstärken Stress und Symptome
  • Positive Einstellungen – weniger Beschwerden?
  • 7 Dinge, die Du tun kannst, um eine positive Einstellung zu den Wechseljahren zu entwickeln
  • Fazit

Die Wechseljahre – ein natürlicher Lebensabschnitt, der für viele Frauen mit Unsicherheit und körperlichen Veränderungen einhergeht. Doch wusstest Du, dass Deine eigene Einstellung und die kulturellen Einflüsse in Deinem Umfeld eine entscheidende Rolle dabei spielen können, wie Du diese Phase erlebst? In diesem Artikel beleuchten wir, wie gesellschaftliche und kulturelle Wahrnehmungen die Symptome und das Wohlbefinden während der (Peri-)Menopause beeinflussen können – und wie ein positiver Blick auf diese Lebensphase den Unterschied machen kann.

Die Macht der Wahrnehmung: Gesellschaftliche Einflüsse auf die Wechseljahre

Unsere kulturelle Umgebung formt maßgeblich, wie wir Alter und Menopause bewerten. Studien zeigen:

  • Westliche Kulturen neigen dazu, die Menopause mit Verlust zu assoziieren – dem Verlust von Fruchtbarkeit, Jugendlichkeit und sexueller Attraktivität. Das kann Ängste und Unsicherheiten verstärken.

  • Nicht-westliche Kulturen hingegen betrachten die Menopause oft als Zeit des Wachstums und der Freiheit. In Indien zum Beispiel wird sie gefeiert, weil Frauen nach der Menopause gesellschaftlich mehr Ansehen gewinnen.

Diese Unterschiede haben nachweislich Auswirkungen auf das körperliche und mentale Empfinden von Frauen. Eine positive kulturelle Einstellung kann die Intensität von Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen verringern.

Ein negatives Umfeld und Mindset verstärken Stress und Symptome

In Gesellschaften, in denen die Menopause als negativ oder gar als Defizit angesehen wird, erleben Frauen häufig:

  • Mehr Stress und Scham über ihre Symptome.

  • Schlechteren Zugang zu Informationen und medizinischer Hilfe, weil das Thema tabuisiert wird.

  • Ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörungen, besonders bei Frauen mit einer Vorgeschichte von mentalen Problemen.

Interessanterweise gibt es auch Hinweise darauf, dass eine niedrige Zufriedenheit mit dem eigenen Körper dazu führt, dass Frauen in der (Peri-)Menopause stärker unter Depressionen und Ängsten leiden.

Eine ablehnende Haltung gegenüber dem Alterungsprozess kann also direkte Auswirkungen auf die körperliche und emotionale Gesundheit haben.

Positive Einstellungen – weniger Beschwerden?

Studien legen nahe, dass Frauen aus Ländern, in denen das Altern positiv bewertet wird, weniger belastende Symptome während der Menopause erleben. Beispielsweise:

  • Frauen in Skandinavien berichten häufiger von einer angenehmeren Menopause als Frauen in den USA oder Großbritannien. Sie sagen, dass sie die Wechseljahre viel positiver erlebt hätten, als ursprünglich erwartet.

  • Asiatische Kulturen feiern die Menopause oft als neue Lebensphase mit größerer Freiheit und Unabhängigkeit.

Dieser Unterschied zeigt, wie wichtig es ist, die eigene Einstellung zu reflektieren und gegebenenfalls neu auszurichten.

7 Dinge, die Du tun kannst, um eine positive Einstellung zu den Wechseljahren zu entwickeln

Wir alle wissen, dass es nicht nur aufgrund von Wechseljahressymptomen nicht immer einfach ist, eine positive Sicht auf die Wechseljahre zu behalten. Schließlich sind wir von klein auf mit Vorurteilen und Stereotypen über das Älterwerden und die Menopause aufgewachsen. Doch genau hier liegt Deine Chance: Du kannst aktiv an Deinem Mindset arbeiten und die zweite Lebenshälfte bewusst gestalten.

Hier sind 7 Dinge, die Du ausprobieren kannst, um Deine Einstellung zu stärken:

  1. Kuratiere Deinen Social-Media-Feed gezielt
    Folge bewusst Accounts und Influencer:innen, die Frauen 40+ positiv und selbstbewusst darstellen. Like und teile Inhalte, die ein realistisches und inspirierendes Bild vom Älterwerden vermitteln. So umgibst Du Dich täglich mit Motivation statt Negativität.

  2. Investiere in Wissen
    Informiere Dich über die biologischen Prozesse, die Dein Körper während der (Peri-)Menopause durchläuft. Nutze dieses Wissen als Grundlage, um Entscheidungen zu treffen, die Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden fördern – zum Beispiel durch Ernährung, Bewegung und gezielte Selbstfürsorge.

  3. Bleibe neugierig und lerne Neues
    Neues zu lernen hält Dein Gehirn fit und motiviert. Ob ein neuer Kurs, ein Hobby oder ein berufliches Projekt – entdecke Themen, die Dich interessieren, und entwickle Dich weiter.

  4. Pflege Deine Freundschaften
    Soziale Kontakte sind ein wichtiger Schlüssel zu Glück und Gesundheit – besonders im Alter. Investiere in Deine Freundschaften, organisiere gemeinsame Aktivitäten und sei für Deine Liebsten da. Gemeinschaft stärkt Dich in dieser Lebensphase.

  5. Sei ein Vorbild für andere
    Deine Einstellung kann andere inspirieren. Lebe authentisch und selbstbewusst, und zeige, dass die Wechseljahre kein Ende, sondern ein spannender Neubeginn sind. Dein Beispiel kann anderen Frauen helfen, ihre Sichtweise zu ändern.

  6. Setze Dich mit Feminismus auseinander
    Hinterfrage Schönheitsideale und gesellschaftliche Erwartungen, die Frauen auf Jugendlichkeit und Attraktivität reduzieren. Sich mit feministischen Grundgedanken zu beschäftigen, kann Dir helfen, diese Muster zu erkennen und Dich davon zu befreien. Das stärkt Dein Selbstbewusstsein und gibt Dir ein neues Gefühl von Freiheit.

  7. Hab Geduld mit Dir selbst
    Wir alle müssen lernen, dass Veränderung Zeit braucht – besonders, wenn es darum geht, tief verankerte Denkmuster und gesellschaftliche Prägungen zu hinterfragen. Es ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert. Erlaube Dir deshalb, Rückschritte zu machen, unsicher zu sein und trotzdem weiterzumachen. Denn jeder kleine Schritt in Richtung Selbstakzeptanz und Selbstliebe zählt.

Fazit

Deine Einstellung zu den Wechseljahren beeinfluss nachweislich, wie Du diese Phase erlebst. Es liegt in Deinen Händen. Mit diesen sieben Tipps kannst Du vielleicht aktiv daran arbeiten, diese Zeit als Chance für Wachstum, Selbstbestimmung und Lebensfreude zu sehen. Probier es aus – die zweite Hälfte Deines Lebens wartet darauf, gefeiert zu werden!

PS.: Am Ende bin ich jedoch immer noch der Meinung, dass Du zuerst die für Dich richtige Therapie finden solltest. Erst wenn es Dir richtig gut geht, wird es Dir gelingen können, peu à peu auch am Mindset zu feilen. So habe ich persönlich das zumindest erlebt.


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Quellen:

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Masoumeh Simbar, Soheila Nazarpour, Majd, H.A., Khadijeh Dodel Andarvar, Zahra Jafari Torkamani and Fatemeh Alsadat Rahnemaei (2020). Is body image a predictor of women’s depression and anxiety in postmenopausal women? BMC Psychiatry, [online] 20(1). doi:https://doi.org/10.1186/s12888-020-02617-w.

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